So planen und halten Sie gute Webinare
10 Tipps für das optimale Webinar
Ob Produktpräsentation, Mitarbeiterschulung oder Wissensvideo: Webinare sind eine tolle Möglichkeit, Ihre Informationen richtig gut in Szene zu setzen. Damit können Webinare auch Ihren Umsatz steigern. Auch Sie können Webinare erfolgreich planen und durchführen. Damit Sie schnell durchstarten können, haben wir nachfolgend alle wichtigen Punkte für die Webinarplanung für Sie zusammengefasst.
Tipp 1: Ziele des Webinars
Überlegen Sie, was Sie mit dem Webinar erreichen wollen.
Beispiele:
- Schulung duchführen
- Produkt/e verkaufen
- Kunden binden
- Kunden gewinnen
- Leadgenerierung (neue Kontakte herstellen)
Wenn Sie eines oder mehrere Ziele ausgewählt haben, können Sie sich überlegen, welche Zielgruppe Sie mit dem Webinar ansprechen möchten und davon auch Zeiten, Dauer … usw. abhängig machen und den Ablauf besser planen. Überlegen Sie sich, ob Sie Ihr Webinar kostenfrei oder kostenpflichtig anbieten. Kostenpflichtige Webinare erfordern sehr relevante Inhalte für die Zielgruppe, damit sie gebucht werden.
Tipp 2: Nötige Webinartechnik
Welche Technik Sie benötigen, hängt ganz davon ab, was Sie machen möchten. Planen Sie eine reine Webpräsentation können Sie auf das meiste Zusatzequipment verzichten und brauchen neben der stabilen Internetverbindung evtl. nur ein besseres Mikro. Wenn Sie gleich sehr flexibel und hochprofessionell starten wollen, empfehlen wir Ihnen das folgende Equipment:
- Internetfähiges Endgerät, Internetbrowser + sichere und stabile Verbindung
- Separate Webcam, Headset/Lautsprecher/Mikro für bessere Qualität (je nachdem, in welcher Umgebung Sie und die Zuhörer am Webinar teilnehmen).
- Zusätzliche Beleuchtung, damit das Webinar im professionellen Licht erscheint
- Evtl. eigenen neutralen Hintergrund (kostengünstig als Plane bestellbar - Webinar-Trainer können damit eigene Räume nutzen, trotz evtl. ungeeigneter Büromöbel, Wände; es lässt sich die Umgebung ausblenden, die nicht in den Webinarkontext passt.)
- Evtl. 2 Bildschirme (1 für die Präsentationen usw., 1 in dem man immer sieht, was die Teilnehmer auch sehen zur Überprüfung)
Die stabile Internetverbindung testen Sie am besten vorher. Spielen Sie alles durch, damit Sie Übung bekommen, z.B. mit geplanten Live-Chats, Umfragen, Screen-Sharing, Aufzeichnungen, Downloadmöglichkeiten für Teilnehmer, Interaktion mit dem Publikum während des Webinars. Machen Sie sich mit der Webinar-Software so vertraut, dass Sie schnell auf alle Probleme reagieren können. Denn meist kann ein Fehler durch eine gute Vorbereitung und Generalprobe schnell behoben oder ganz vermieden werden.
Tipp 3: Gut geplant ist halb gewonnen
Über folgende Punkte sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken machen:
Welche Themen eignen sich für mein Webinar:
Wählen Sie interessante Themen, damit sich viele Teilnehmer anmelden. Welche Webinare gibt es für Ihre Zielgruppe schon? Macht eine Umfrage Sinn? Im Zweifel: probieren Sie es aus.
Wer hält das Webinar:
Zu zweit sind Sie beim Webinar flexibler, denn dann werden Sie im Hintergrund unterstützt, z.B. bei Verwaltung, Technik, Beantwortung von Chat-Fragen ...
Wann laden Sie ein:
Wir empfehlen eine Vorlaufzeit von mind. 2 Wochen. Erinnern Sie 1 Tag vorher an die Teilnahme, und versenden Sie professionelle Einladungen. Evtl. begrenzen Sie das Webinar auf eine maximale Teilnehmeranzahl.
Wie lange dauert das Webinar:
Häufig wird die Zeit für ein Webinar unterschätzt, weil im Chat Fragen auftauchen o.ä.. Rechnen Sie für das Live-Webinar mehr Zeit als im Testlauf ein. Wir empfehlen eine max. Dauer von 1h.
Wann und wie erfolgt die Nachbereitung:
Biete ich meinen Teilnehmern eine Zusammenfassung/einen Mitschnitt an, kontaktiere ich meine Teilnehmer, um weitere Fragen zu beantworten oder meine Hilfe anzubieten? Lade ich zu einem fortführenden Webinar ein? Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Teilnehmer gut betreut fühlen, bieten Sie weitere Hilfe, Testaccounts, Infomaterial an, das zu Ihnen passt und runden Sie damit Ihr Webinar ab.
Tipp 4: Start und Begrüßung
Die Teilnehmer interessieren sich im Normalfall für das vorgestellte Thema, sind aber oft relativ ungeübt mit Umgang und Bedienung der technischen Mittel. Erläutern Sie nach einer freundlichen Begrüßung und Ihrer persönlichen Vorstellung deshalb zuerst alle bestehenden Möglichkeiten:
z.B., dass sie sich via Headset hinzuschalten und mitdiskutieren können (falls gewünscht) oder ihren Bildschirm oder die Webcam freigeben können, oder/und dass sie sich jederzeit an Diskussionen im Chat einbringen können. Vergessen Sie außerdem nicht, einen groben Fahrplan für Ihr Webinar mitzuteilen (Dauer, Inhalt, Ziele).
Tipp 5: Angenehmer Empfang
Häufig melden sich Kursteilnehmer schon frühzeitig im Webinar-Kursraum an. Da wirkt es natürlich nicht besonders professionell, wenn zu dieser Zeit noch Soundchecks durchgeführt oder organisatorische Details zwischen Moderator und Referent abgesprochen werden.
Viel besser ist es, diese Wartezeit zu überbrücken durch z. B. kleine Gimmicks, die die Teilnehmer bei Laune halten und die als wertvoller Kontaktpunkt zu Ihrer Zielgruppe genutzt werden können: nutzen Sie z.B. mehrere Folien oder Einspieler als Endlosschleife, in denen Sie Ihr Unternehmen vorstellen mit Links zu Produkten/Dienstleistungen o.ä.
Tipp 6: Abwechslungsreicher Medienmix
Es muss nicht ein reiner Powerpoint-Vortrag sein. Arbeiten Sie im Webinar gerne auch mit Bildern, Grafiken, Animationen und Videos. Wecken Sie Emotionen und fesseln Sie Ihr Publikum. Setzen Sie auf den richtigen Medienmix. Nutzen Sie vielleicht auch eine Webcam oder die Möglichkeit des Screensharings (beim Screensharing können Sie den Teilnehmern Einblick auf den Bildschirm Ihres PC geben und ihnen z.B. individuelle Programme live präsentieren), um Ihre Besucher vielfältig zu unterhalten und ihnen ggf. Inhalte noch anschaulicher zu vermitteln.
Tipp 7: Übersichtlich und gut verständlich
- Transportieren Sie nur die zentralen Kernaussagen. Visualisieren Sie Sachverhalte angemessen und übersichtlich z.B. via Whiteboard, und erklären Sie Zusammenhänge mit Einkreisungen, Pfeilen und Symbolen.
- Sprechen Sie deutlich und nicht zu schnell.
- Bieten Sie den Teilnehmern zu Beginn an, dass Sie danach eine Zusammenfassung erhalten. Dann wissen die Teilnehmer, dass Sie nicht nebenher mitschreiben oder Screenshots machen brauchen und können ganz bei der Sache sein.
Tipp 8: Vorsicht bei Hintergrundanwendungen
Achten Sie darauf, dass keine unnötigen Programme im Hintergrund laufen, die Ihre Präsentation stören könnten. Starten Sie bestenfalls vor dem Webinar den Rechner neu und schalten Sie alle Programme im Hintergrund aus - denn das sind potenzielle Quellen, die den Ablauf des Webinars negativ beeinflussen könnten.
Achten Sie auch auf Ihren Webbrowser und andere geöffnete Fenster. Eine Einsicht in Firmeninterna oder Privates passiert schnell ungewollt, wirkt unprofessionell und ist datenschutztechnisch kritisch. Löschen Sie im Zweifel vorsichtshalber im Browser Ihren Verlauf und den Cache und überprüfen/deaktivieren Sie ggf. Ihre Lesezeichenleiste.
Tipp 9: Interaktive Gestaltung
Nichts ist langweiliger und anstrengender, als ständig zu hören, wie einzigartig, toll oder innovativ das Gegenüber ist. Viele Teilnehmer schalten dann schon nach wenigen Minuten gelangweilt und enttäuscht ab. Die Ablenkung durch Mails, Surfen im Internet oder Social-Media wird attraktiver und das Webinar verkommt zur Nebensache. Binden Sie Ihre Teilnehmer aktiv ein, sei es durch Befragungen, Abstimmungen und vor allem im Chat oder halten Sie sie durch Ihren abwechslungsreichen und spannenden Vortrag bei der Stange.
Jedoch gilt auch hier wie bei vielem: Die Mischung macht’s. Schließlich betreiben Sie ja all den Aufwand nicht nur zum Zeitvertreib. Ihre Teilnehmer sollen auch wissen, wem sie das ganze wertvolle Wissen verdanken dürfen, das Ihnen vermittelt wird. Achten Sie also darauf, dass auf Ihren Präsentationsunterlagen Ihr Unternehmenslogo und Ihre Kontaktadresse zu erkennen sind und geben Sie der Präsentation einen Look, der im Hinterkopf bleibt. So wissen z. B. auch verspätet zum Webinar gestoßene Teilnehmer schnell, mit wem sie es zu tun haben.
Tipp 10: Webinar-Nachbereitung
Ein erfolgreiches Webinar endet nicht mit der normalen Verabschiedung der Teilnehmer.
Stellen Sie Ihren Webinar-Teilnehmern im Nachgang eine Aufzeichnung des Webinars und evtl. eine Übersicht als PDF zur Verfügung. Nutzen Sie auch die Gelegenheit, um nächste Web-Events anzukündigen. Geben Sie z.B. auch einen Hinweis auf die Möglichkeit, Ihren Newsletter zu abonnieren oder auf zukünftige Webinare. So können Sie zukünftige Teilnehmer akquirieren und aktiv einladen. Bieten Sie auch nach dem Webinar Unterstützung an. Damit können Sie den Kontakt zu Ihren Teilnehmern intensivieren und Vertrauen aufbauen.
Zudem können Sie eine Auswertung des Webinars durchführen, damit Sie das nächste Webinar noch erfolgreicher durchführen können:
- Wie viele Teilnehmer haben sich angemeldet und wie viele tatsächlich teilgenommen
- Hat sich während des Webinar die Anzahl geändert/ sind die Leute überwiegend bis zum Schluss geblieben oder gab es Abwanderungen
- Wo gibt es Verbesserungspotenzial, was lief gut
- Sinnvoll ist es auch, wenn ein Kollege am Webinar teilnimmt und sich Notizen macht, um Anregungen für das nächste Mal festzuhalten
- Welche Erkenntnisse ergeben sich aus dem Teilnehmer-Feedback
Fazit
Webinare bieten viele neue Möglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung, dem Verkauf und der Kundenbindung. Es lassen sich Inhalte äußerst effizient und vielfältig vermitteln. Webinare sind deshalb eine attraktive Lösung für eine zeit- und standortunabhängige Kommunikation bzw. Fortbildung. Wenn Sie die 10 Tipps beachten, steht Ihrem ersten erfolgreichen Webinar nichts im Weg.