No Go's im Büroalltag
Zusammenarbeit funktioniert leichter und angenehmer, wenn alle sich an ein paar Spielregeln halten. Damit ist es einfacher, dass sich alle wohlfühlen und auch die Arbeit besser läuft.
Da es die Spielregeln freilich nicht schriftlich gibt, werden leicht Grenzen unwissend überschritten - und man macht sich so das Leben gegenseitig schwer. Damit das nicht passiert, hier ein paar No-Go´s, die man vermeiden sollte.
Namen eines Kollegen falsch aussprechen
Fremde Namen mögen für einen in erster Linie eine Ansammlung von Buchstaben sein – der eigene Name aber ist für jeden Menschen bedeutend. Es kann zu großer Antipathie führen, wenn ein Mitarbeiter ständig den Namen eines Kollegen falsch ausspricht oder schreibt. Das gibt das Gefühl „Ich bin dir nicht wichtig.“
Deshalb sollte man sich den Namen eines neuen Kollegen sofort gut merken. Im Zweifel fragen Sie, wie jemand angesprochen werden möchte. Manchmal weicht der gewünschte Rufname ab.
Kein ungefragtes "Du"
Auch wenn das „Du“ heutzutage gerade bei jungen Leuten sehr viel häufiger genutzt wird als noch vor 10 Jahren: Im Geschäftsleben stören sich viele daran, beim ersten Kontakt oder Telefonat ungefragt geduzt zu werden.
Am besten ist es, gleich am Anfang ungezwungen zu fragen, wie es im Betrieb üblich ist. Oder man fragt beim ersten Kontakt proaktiv das Gegenüber „wie sprechen wir uns am besten an?“. Eine Ausnahme besteht natürlich, wenn z.B. bereits im Bewerbungsgespräch kommuniziert wurde „Wir duzen uns alle“.
Kollegen belehren
Kommunikation ist im zwischenmenschlichen Umgang wichtig. Aber im gemeinsamen Büro ist es unangenehm, wenn ein Kollege die ganze Zeit redet und damit andere von der Arbeit abhält. Was auch nicht beliebt ist: Kollegen ständig belehren / in ungewünschte Diskussionen zwingen.
Hier ist etwas Feingefühl angesagt. Die meisten empfinden es schön, wenn man sich auch bei der Arbeit über ein paar private Angelegenheiten austauscht und genießen die soziale Komponente, aber niemand wird gerne ständig zugetextet, belehrt oder bekehrt.
Gespräche über schwierige Themen
Ein offener Umgang miteinander und Gespräche, die über das Tagesgeschäft hinausgehen, bereichern das zwischenmenschliche Miteinander. Aber Politik und Religion sind Themen, bei denen sehr unterschiedliche Meinungen zusammenkommen können. Das sorgt für ein hohes Konfliktpotenzial.
Wenn Ansichten zu diesen Punkten weit auseinandergehen oder jemand viel Emotionen mit dem Thema verbindet, bringt eine Diskussion meist nichts. Die Arbeit ist nicht der richtige Ort, um seine Überzeugungen auszuleben. Versuchen Sie nie, Kollegen politisch oder religiös zu „bekehren“, sondern halten Sie sich lieber zurück.
Ständig laut sein
Grabesstille im Büro ist beklemmend und muss ja nicht sein. Aber es gibt Kollegen, die sind kleine Elefanten im Porzellanladen. Eine ständig hohe Geräuschkulisse kann andere aber sehr beim Arbeiten behindern.
Deshalb ist es besser, das Temperament zu zügeln und nicht so laut zu sein, z.B. beim Hereinkommen, Hinsetzen, bei Gesprächen mit Kollegen, beim Telefonieren und auch beim Hören von Musik oder Radio.
Unsensibles Hereinplatzen
Offener und ungezwungener Umgang ist für viele ein Ideal. Aber trotzdem gibt es Gepflogenheiten, die man beachten sollte und die sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden. Deshalb klären Sie doch vorher: ist bei geschlossenen Türen Anklopfen üblich?
Wenn Sie sehen, dass jemand gerade telefoniert oder anderweitig im Gespräch oder Meeting ist, gehen Sie besser wieder und versuchen es zu einem späteren Zeitpunkt. Wenn die Signale nicht ganz klar sind, fragen Sie doch einfach, ob es gerade passt.
Ständig am Smartphone
Messaging-Dienste, Nachrichtenportale, Online-Banking ... : das Smartphone erleichtert uns zweifellos das Leben in vielen Bereichen. Nicht beliebt machen sich Kollegen, die ständig am Smartphone hängen. Lieber vom Smartphone abgelenkt statt zu arbeiten, kommt nicht gut an.
In Meetings, aber auch in der gemeinsam verbrachten Mittagspause: es ist nicht schön, wenn Sie dem Handy mehr Aufmerksamkeit widmen als der Arbeit oder auch geschätzten Kollegen.
Kollegen als seelischen Mülleimer missbrauchen
Austausch ist natürlich schön und die meisten interessieren sich für die Bedürfnisse Ihrer Kollegen. Anstrengend und unpassend ist es aber, wenn man Kollegen ständig volljammert oder den Kollegen als Haupt-Blitzableiter für seine (auch unwichtigen) Probleme sieht.
Wenn wirklich große Probleme bestehen, suchen Sie auf jeden Fall auch Ansprache im privaten oder professionellen Umfeld (wie bei einem Arzt oder Therapeuten) und überfordern Sie Ihre Kollegen nicht.
Über Kollegen schimpfen
Sich inhaltlich auch mit der Welt um sich herum auseinanderzusetzen, erweitert sicher den Horizont. Aber über Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden dauernd zu schimpfen, bringt schlechte Stimmung ins Team. Wenn es mit Kollegen, Vorgesetzten o.ä. Probleme gibt, sprechen Sie dies doch lieber gleich freundlich und konkret mit dem Betroffenen an.
Vieles lässt sich mit Sicherheit direkt aus dem Weg räumen bzw. das Gespräch ermöglicht eine bessere Lösung für alle. Vielleicht hat der andere gar nicht bemerkt, dass sein Verhalten nicht so gut ankam und der andere ist Ihnen dankbar dafür. Es ist immer besser, den direkten Weg zu gehen.
Fazit
Mit ein bisschen Feingefühl und der Beachtung von ein paar Regeln sorgen Sie für eine bessere Atmosphäre im Büro, und das gesamte Team kann besser zusammenarbeiten. Viel Erfolg bei der Umsetzung und auf ein gutes Betriebsklima!